Ja, jetzt sind sie ruhig, die vier Deutschen mittleren Alters, die vorher noch umhersprangen und über die Kambodschaner herzogen, wie arbeitsscheu und faul sie doch seien, bis ich sie darauf hinwies, dass ich auch Deutsch verstehe und sie doch bitte ihre Vorurteile zuhause lassen sollten!

Wahrscheinlich tut denen jetzt nach 6 Stunden Bootsfahrt, genau

so wie mir, der Arsch weh vom Holzbank sitzen. Durch schwimmende Dörfer und aus dem Wasser wachsende Bäume steuert der Kapitän gekonnt das Langboot von Battambang nach Siem Reap. Es war in jedem Fall die richtige Entscheidung das Boot zu nehmen und nicht den Bus, auch wenn die Fahrt vier Stunden länger dauert. Der Ausblick in die Natur ist atemberaubend!

Ankunft am Hafen von Siem Reap. Da stehen sie schon, die Tuk – Tuk – Transporttaxis. Grinsend laufe ich auf einen zu! Er hält ein großes Pappschild in der Hand “Mr. Matthias, I am Vudha, your driver”! Vudha wurde mir in Battambang von Andi, den ich dort getroffen habe, empfohlen und ich habe ihn angerufen! Ein total netter Mensch und somit ab jetzt mein Privattuktuk für die nächsten Tage. Gemeinsam mit Madlen werde ich mit ihm die Tempel von Angkor “erkunden”.

Angkor, eine riesige Anlage! Der Komplex beginnt einige Kilometer hinter Siem Reap. Am bekanntesten ist Angkor Wat, der Tempel von Angkor und das größte religiöse Bauwerk der Welt. Erbaut wurde Angkor Wat im 12. Jahrhundert, im zwanzigsten Jahrhundert wiederentdeckt und in den 1980er Jahren restauriert.

Als erstes steuert Vudha jedoch Angkor Thom an. Der Name bedeutet “große Stadt” und wurde im dreizehnten Jahrhundert als solche verwendet. Angkor Thom erstreckt sich über mehr als 10km². Am Osttor der Anlage wurden Teile des Filmes Tomb Raider gedreht.

Angkors stimmungsvollste Ruine ist Ta Prohm. Sie wurde vor der Wiederentdeckung Angkors vom Jungle komplett überwuchert. Heute stehen immer noch riesige Bäume deren Wurzeln die Bauruinen umschlingen.

Am nächsten Besichtigungstag fährt Vudha zu den Bauwerken weiter außerhalb, die von Angkor Wat etwa 10km entfernt liegen. Sie wurden bereits ab dem 9. Jahrhundert errichtet und gelten als die ersten Ruinen des Angkor – Zeitalters. Eine schöne, lange Tuk – Tuk – Reise quer durch den Jungle!

Tags darauf heißt es früh aufstehen! Um fünf Uhr steht Vudha vor der Tür! Heute Sonnenaufgang am Angkor Wat!

Angkor Wat

Klar hatten andere Touristen die selbe Idee! Alles voll hier am Aussichtspunkt! Jeder wartet darauf, dass die Sonne hinter dem Wat aufgeht!

Cooking ClassZwischen den drei Besuchstagen der Tempel mal ein bisschen Abwechslung gefällig? “Cooking class”! Ein Khmer – Kochkurs in der Innenstadt; drei Stunden lang! Und man glaubt es nicht, ich kann kochen! Es schmeckte hervorragend (natürlich nur, weil die strenge Lehrerin einem immer auf die Finger haute schaute).

Die Tage in der Stadt lasse ich noch mit einer Watbesichtigung, Wat Bo, ausklingen. Keine Besucher zu sehen, nur ein grinsender Mönch, der mich zu sich winkt und extra für mich das Wat aufsperrt und die Fensterläden öffnet! Beeindruckend!

Schade das sie schon vorbei sind, die fünf Tage in Siem Reap. Eine wunderschöne Stadt, tagsüber ruhig, da die Touristen alle die Tempel von Angkor besuchen und ab dem frühen Abend dann brechend volle Kneipen und die Straßen durchdrängt mit Musik und funkelnder Leuchtreklame.

Fünf schöne. abwechslungsreiche Tage!!!

Bilder der Tempel von Angkor gibt´s in der Galerie!