Langsam schwindet das Gefühl!
Wie konnte ich nur glauben, dass man hier in Bangkok Entspannung und Ruhe finden kann?
Eine Weltreise ist kein Urlaub! Fast drei Monate bin ich nun unterwegs: ständig Unterkünfte suchen, Transportmittel buchen, Rucksack ein- und auspacken, organisieren, managen…
all dies macht dieses schöne Leben zu einer Herausforderung!
Trotzdem! Ich vermisse das alltägliche Leben (noch) nicht; meinen geregelten Tagesablauf, mein Hab und Gut. Mit 16kg auf dem Rücken lässt sich ganz nobel leben und jedes neue Erlebnis zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht! Wo bleibt die von allen so gefürchtete Reisemüdigkeit?
Aber…ich muss weg aus Bangkok. Ich brauche einen Platz zum Runterkommen, Entspannen, Ausruhen!
Der letzte Abend in Bangkok: in der Khaosan Road treffe ich mich noch mit meiner Freundin Sarah aus Kalifornien, die seit geraumer Zeit in der Nähe der thailändischen Hauptstadt als Englischlehrerin arbeitet.
Und jetzt weg hier! Ab in den Süden! Inselhopping: Sandstrände, Sonnenuntergänge, Meeresrauschen, Stille!
Tom und ich ergattern noch zwei der letzten Zugtickets nach Chumphon und starten mit dem Nachtzug in Richtung Süden! Welch angenehme Reiseart Zugfahren doch sein kann! Ich habe es, aufgrund der Schaukelzüge Myanmars, schon fast vergessen.
Um die Mittagszeit erreichen wir, nach sieben Stunden Zugfahrt, einer zweistündigen Busfahrt nach Ranong und einer Longtail – Bootsfahrt die kleine Insel Koh Chang im Adamanensee.
Rund achtzig Prozent der Insel sind mit Urwald bedeckt! Hier gibt es keine Autos nur einige Mopeds, die sich auf schmalen Wegen durch den Wald bewegen. Entlang des Strandes reihen sich einige Unterkünfte und wir machen es uns im “Longbeach Bungalow Resort” gemütlich!
So muss es sein! Strom gibt es nur abends! Hier hört man nur das Meer rauschen und die Grillen zirpen! Kilometerlanger weißer Sandstrand, ohne die von Tourismusorten gewohnten Badeliegen, gibt den Füßen eine angenehme Massage und das seichte Wasser lädt zum Dauerbaden ein!
Schnell stellen wir fest, dass Koh Chang eine beliebte Urlaubsinsel deutscher Winterurlauber ist. Hier spricht man deutsch! Nur das Durchschnittsalter liegt etwas über unserem Jahrgang, aber das stört uns im Moment nicht! Wir ziehen das Positive daraus und nutzen die deutsche Touristentradition gleich aus: Wiener Schnitzel, und was für eins, in “Mama´s Restaurant” am Ende des Strandes mit Blick auf die untergehende Sonne!
Ganz langsam runterfahren, die Beine hochlegen und einfach mal Nichtstun…erholen vom “Überlebenskampf” der letzten drei Monate!
Marlene
Januar 13th, 2013 um 03:55 Uhr