Endlich Myanmar! Auf dieses Land freue ich mich schon ewig! Hier soll alles noch so sein wie es wirklich ist! Kein Touristenspiel wie in Thailand! Hier sind die Leute noch ehrlich, so der erste Eindruck!
Nach einem kurzem Entspannungsaufenthalt auf der Insel Koh Chang, im Golf von Thailand, und einem Zwischenstopp in Bangkok bin ich jetzt im Land der Pagoden!
Mein Freund und langjähriger Reisebegleiter Tom, mit dem ich einen Treffpunkt auf Koh Chang vereinbart hatte, wird mich nun für die nächsten drei Monate auf die Reise durch Sudostasien begleiten!
Mit einem Grinsen im Gesicht kommen wir abends am Flughafen in Yangon an! Fahrer der vorreservierten Unterkunft “Motherland Inn 2” stehen schon mit einem Namensschild in der Hand bereit und fahren uns mit einem schätzungsweise 350 Jahre alten Minibus zur Unterkunft!
Yangon, anders als erwartet. Eine Stadt, die ich gefühlsmäßig irgendwo zwischen Jakarta und Bangkok ansiedeln würde! Alles voll mit alten Autos, doch das Verkehrschaos bleibt aus! Gekonnt und rücksichtsvoll lenken die Fahrer ihr alten Fahrzeuge durch die überfüllten Straßen. Rote Ampel bedeutet hier noch “stehen bleiben”.
Angekommen im “Motherland Inn 2” erst mal ein “gute Abend Yangon” Myanmar Bier und nach einem birmanischen Abendessen falle ich, erschöpft von der Reise, ins Bett.
Hauptattraktion Yangons: Die Shwedagon Pagode, das Nationalheiligtum Myanmars! Einmal in seinem Leben, so heißt es, sollte jeder buddhistische Gläubige einmal an diesen Ort gepilgert sein.
Unzählige Treppenstufen führen, vorbei an Marktständen, von allen vier Himmelsrichtungen hinauf zur Pagode. Vor dem Aufstieg warten schon die Kinder und verkaufen uns Tüten für unsere Schuhe, die in jeder Pagode ausgezogen werden müssen. Na gut, sollen sie die 500 Kyat haben!
Uralt und mit Tonnen von Gold und Edelsteinen geschmückt ist diese Pagode ein Ort der Besinnung, Ruhe und Mediation. Das Gefühl der Ruhe bleibt hier jedoch aus, da die chinesischen Touristentouren ebenfalls die Idee hatten diesen Ort zu besuchen und die Stille mit ihren lauten Gebrülle stören. Vor der Stupa knien betend die Birmanen und Tom und ich gehen langsam und staunend im Uhrzeigersinn um die 100m hohe Hauptstupa herum, betrachten die Schreine, zugeordnet den unterschiedlichen Wochentag – Geborenen, die um die Pagode angeordnet sind und spüren selbst, nach einiger Zeit, die Besinnung die dieser Ort ausstrahlt.
Auf dem Stadtbummel entdeckten wir die Teestuben für uns, die traditionell in Myanmar in Massen vertreten sind. Ab unter die Einheimischen!! Auf so niedrigen Plastikhockern sitzend, dass man vorsichtig sein muss, den zum Mund führenden Tee nicht mit dem Knie umzustoßen, beobachten uns die Einheimischen erstaunt und mit einem Lächeln im Gesicht beim Kosten der frischgebackenen Teigwaren, die der Chef des Hauses hinten in der Ecke auf einem Holzfeuergrill zubereitet. Mit einem Kussgeräusch ruft man den “Kellner” herbei, soviel haben wir bereits gelernt, der uns ständig den Tisch mit Tee, Kaffee und Backwaren vollstellt. Bayrisches Biergarten – Feeling allerdings ohne Bier und Weißwürste.
Erfahrung der Woche: wir saßen neben der Sule – Pagode und hatten uns eigentlich schon sattgesehen an den goldglänzenden, spitzen Türmen. Dies spürte wahrscheinlich auch der junge Mönche, der auf uns zu kam und auf englisch ein Gespräch begann. Im gefiel anscheinend die Unterhaltung, denn er fragte uns, ob wir ihn denn nicht in seine Englischklasse begleiten möchten. Klar, dass wir zusagten. Irgendwo im dritten Stock in einem alten Holzgebäude zwischen den französischen Kolonialbauten Yangons saßen wir, in Gruppen unterteilt, mit den Schülern und erzählten über unsere Reisen und Erlebnisse! Fein säuberlich notierten die Schüler die neuen, von uns gehörten, Englischwörter in ihre Schulbücher und hätten bestimmt gerne noch weiter mit uns gequatscht, als die Glocke ertönte und die Stunde zu Ende war!
Noch ein kurzer Abendspaziergang am Hafen entlang, denn morgen geht´s weiter mit dem “upper class sleeper” Zug nach Norden, über Thazi zum Inle See!
Tim
Dezember 25th, 2012 um 20:19 Uhr