Wer kann schon erzählen, einmal in der Gepäckablage im Gepäckraum eines Buses gereist zu sein!

Ja genau, so ging es Tom und mir als wir auf dem Weg nach Hat Yai nahe der malaysischen Grenze waren. Der Bus war komplett überbucht! Ganz angenehm in der  Liegeposition, ohne Fenster, dort unten zu verweilen und zu warten, bis Sitzplätze frei werden.

Grenzübergang: Mit dem Zug geht es ab Hat Yai weiter in Richtung Süden; nach Malaysia! Hat Yai hat sich nur im Dunkeln blicken lassen: spät angekommen, früh aufgestanden, dafür ein Nobelhotelzimmer mit dem bequemsten Bett Südostasiens! Eine Erholung für meinen, durch die überall in den Unterkünften übergroßen Kopfkissen, strapazierten Nacken.

Die Zugfahrt über die Grenze erweist sich als entspannend und erholsam, wären da nicht wieder zwei Touristinnen, die mit halbnacktem Oberkörper und in arschkurzen Jeanshosen alle zwei Minuten über die Klimaanlage motzen:  “It´s a so cold train! I can´t believe it!” und dann auch noch beinahe die Zollkontrolle verschlafen hätten: “Nobody told us, that we need to show our passports!”….fremdschämen!!!!

Georgetown

Direkt an der Endstation, in der Stadt Butterworth, liegt der Fährhafen von wo aus wir rüber auf die nette, kleine Insel Penang starten! Willkommen in Georgetown! Eine nettes kleines Städtchen hinter der jede Menge Geschichte steckt und das 2008 zum UNESCO – Weltkulturerbe erklärt wurde. Ja, deshalb sind wir hier!

Hier stehen noch die kolonialen Bauten und Paläste der englischen Machthaber früherer Zeit. Beim Gang durch die Straßen erreicht man in wenigen Minuten verschiedene Stadtteile und bemerkt sehr schnell den traditionellen Unterschied. Hier leben Moslems, Christen, Buddhisten und Hindus Tür an Tür! Der Muezzin ruft pünktlich mehrmals täglich zum Gebet und innerhalb weniger Schritte wechselt die Musik der unterschiedlichen Traditionen ihren Klang, der einem durch große, übersteuerte Lautsprecherboxen vor den Läden ins Ohr geknallt wird (gut, dass wir im 11. Stock wohnen, so können uns am frühen Morgen weder der Muezzin noch die Lautsprecher etwas anhaben).

Georgtown verdankt seinen Namen seinem Gründungsvater der es nach dem damaligen Prince of Wales “George IV” benannte. Beim Stadtrundgang begegnen wir als erstes dessen Statue, die im Freilichtmuseum “Fort Conwallis” steht. Vorbei am Uhrturm, welcher stets in englischen Kolonialstädten zu finden ist, und dem “Railway Building”, das einzige Bahnhofsgebäude ohne Gleisanschluss, weiter über Chinatown zur St. Georg´s Kirche, wo uns ein netter Engländer an der Pforte die Geschichte Georgetowns nahebringt!

Am nächsten Tag: Bussightseeing rund um die Insel. Mit dem “Routsbus” (Linienbus) auf eigene Faust von Haltestelle zu Haltestelle. Wir fahren mit mehrmaligem Umsteigen und verweilen in kleinen Dörfern bis zum Abend und genehmigen uns schlussendlich an der letzten Station in “Ingolfs Kneipe” (Schleichwerbung deleted) ein Schnitzel.

So spürt man innerhalb weniger Tage die Geschichte und der Kulturen ganz Malaysias im Kleinformat. GEORGTOWN!!!

Abends sitzen wir in der Flaniermeile im Restaurant als sich die Chefin des Hauses, eine Spanierin, zu uns an den Tisch setzt um mit uns ein Gespräch zu beginnen! Sie erzählt uns von der Tradition Malaysias und unter anderem vom “Thaipusam”, dem größten Hindufest des Landes, das jährlich am ersten Vollmondtag des Jahres überall im ganzen Land in den Tempeln gefeiert wird. Das größte ist nördlich von Kuala Lumpur in den Batu Caves!

Wir schauen auf den Kalender; Vollmond ist in drei Tagen! Also nichts wie hin zu den “Hindu – Höhlen – Tempel – Festival!

Mit dem Zug geht es weiter nach Süden!

In Kuala Kangsar legen wir noch einem Zwischenstopp ein, um die schönste Moschee des Landes, die Ubudiah – Moschee, zu besichtigen. In diesem netten kleinen Städtchen sind wir die einzigen Touristen. Die Leute am Marktstand beim Mittagessen begutachten uns, als wären wir vom anderen Stern und sogar die Moped- und Autofahrer winken beim Vorbeifahren zu und grüßen uns Lauthals.

Alle sind freundlich und hilfsbereit und als wir die Moschee betreten wollen, kommt sogar ein Priester auf uns zu und bietet uns Kutten an, damit wir eingelassen werden!

Eine Übernachtung… dann geht´s weiter zum Hindu – Festival Richtung Kuala Lumpur!