Im Machtzig vin Yangin…nein, das Schreiben war leider so nicht möglich! Jetzt nochmal auf ruhigem Untergrund und nicht im Nachtzug!
Dieser fuhr mit einer bereits beängstigter Geschwindigkeit von 40 km/h raus aus Yangon in Richtung Norden. Auch wenn dies ein sleeping train ist, ist an Schlaf nicht zu denken. Der Zug holpert über die Gleise, dass es einen, ohne Übertreibung, 30cm mit unbestimmter Frequenz
in die Höhe wirft. Auch der Verzehr des vom netten Personal aufgetischten Essens wird zur Herausforderung. Als die Müdigkeit eintritt, verliert das ganze an Lustigkeit. Wie können die beiden sich mit im Abteil befindenden Birmanen hier bloß schlafen?
Nach 13 Stunden Holperfahrt erreichen wir erschöpft um 4 Uhr morgens Thazi wo in einigen Stunden der Minibus zum Inle See abfährt. Ab in die Berge auf 900 Meter über dem Meer! Lustig sind die Motorkühlstationen! Hintereinander reihen sich dort Busse und Trucks und spritzen Wasser einige Minuten auf den Kühler des Fahrzeuges bevor es weiter ins Tal geht!
Die Unterkunft in Nyaung Shwe am Inle See ist bereits vorgebucht. Somit heißt es jetzt erst mal ausruhen von der schlaflosen Nacht und der 23 Stunden Reise durch Zentralmyanmar!
Highlight am Inle See: Tagestour mit dem Longboat über den See. Mr. Al Pon, der das Boot mit dem dröhnenden Einzylinder – Dieselmotor gekonnt durch das Labyrinth der auf dem See wachsenden Hyazinthen manövriert, wird sofort zum Driver des Monats ernannt. Auch weil er nie sein Lächeln aus dem Gesicht verliert, wie fast alle Menschen hier, und im nahezu fliesenden Englisch die Sehenswürdigkeiten erläutert.
Faszinierend sind die Einbein – Ruderer! Mit einem Bein stehend auf dem Longboat, mit dem anderen rudernd holen sie ihre Fischernetze ein. Auch das schwimmende Dorf, die Silberschmiede und die Seidenweberei mitten im See, wo alles noch per Handarbeit hergestellt wird, versetzt einen in Erstaunen.
Die Hotsprings, die wir am nächsten Tag per Drahtesel ansteuern, erweisen sich als Reinfall. Widererwarten ein Spahotel anstatt eine heiße Quelle in dessen Fluss man sich entspannt erholen kann. Einfach links liegen gelassen und weiter mit dem Fahrrad bis zur nächsten Bootsanlegestelle, wo wir auf die Ostseite übersetzen und über die Schlaglochpiste, schneller als die Ochsenkarren, die ihre Ernte vom Feld heimfahren, zurück nach Nyaung Shwe radeln.
Inle See, eine tolle Erfahrung! Auch wenn es nachts so kalt ist, dass es einem im Bett die Zehen abfriert und die Anreise beschwerlich war. Das war es wert!
Next Stop: Mandalay, die alte Hauptstadt. In 4 Stunden startet der Nachtbus. Wollen wir gespannt sein auf die Fahrt durch die Berge!?
Tim
Januar 1st, 2013 um 20:49 Uhr